Ludwig Erhard Initiative

FÜRTHER GESPRÄCH ZUM THEMA "DROHT EINE NEUE WELTWIRTSCHAFTSKRISE?"

am 25.11.2008

TEILNEHMER:

Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst
Vorstandsvorsitzender, GfK AG, Nürnberg; Präsident, IHK Nürnberg für Mittelfranken

Prof. Dr. Berthold U. Wigger
Lehrstuhlinhaber „Volkswirtschaftslehre/Finanzwissenschaft“, Rechts-, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Wolfgang Graf zu Castell-Castell
Direktor, Fürstlich Castell'sche Bank, Nürnberg

Dr. Horst Friedrich Wünsche
Ehem. Mitarbeiter von Ludwig Erhard und Geschäftsführer a.D. der Ludwig-Erhard-Stiftung Bonn e.V, 2. Vorsitzender des Ludwig-Erhard-Initiativkreis Fürth e.V.

MODERATION: EVI KURZ

Ludwig Erhard hat die schweren wirtschaftlichen und sozialen Krisen zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg erlebt und sie gründlich analysiert. Als Bundesminister für Wirtschaft schuf er mit der Sozialen Marktwirtschaft stabile Voraussetzungen für Wohlstand für alle und soziale Zufriedenheit.

Die Soziale Marktwirtschaft war der gelungene Versuch, in der Bundesrepublik Deutschland eine „organische“ Wirtschaftsentwicklung zu begründen und ein Desaster zu verhindern, das fast zwangsläufig zu nationalem Protektionismus, zu sozialen Spannungen und erbitterten Verteilungskämpfen führt.

Der Kampf um Absatzmärkte, Kapital und Rohstoffe wurde durch Leistungswettbewerb im freien Welthandel ersetzt. Erhard führte die Konvertibilität der Deutschen Mark ein und begründete damit den globalen Kapitalmarkt. An die Stelle von Verteilungskämpfen traten soziale Mobilität, günstige Arbeitsbedingungen, Vollbeschäftigung und Stabilität.

Die gegenwärtige Krise erinnert in vielen Aspekten an die Krisenzeit vor achtzig Jahren. Wie damals kam sie völlig unerwartet. Wie damals versuchen Politiker verzweifelt, die neuen Herausforderungen mit massiven Interventionen zu bewältigen. Wie damals gibt es viele Menschen, die an der Wirksamkeit der Rettungspakte zweifeln, und manche, die befürchten, dass sich die Lage dadurch nur noch verschlechtert.

Der Ludwig-Erhard-Initiativkreis Fürth will die grundsätzlichen Zusammenhänge und Mechanismen aufzeigen, die hinter den eigentümlichen Formen der gegenwärtigen Krise stecken. Er will an die Erkenntnisse erinnern, die Ludwig Erhard bei seiner langjährigen wissenschaftlichen Arbeit gewonnen hat und damit auf die weithin in Vergessenheit geratenen Erfolgsgeheimnisse der Sozialen Marktwirtschaft aufmerksam machen.

„DROHT EINE NEUE WELTWIRTSCHAFTSKRISE?“

Der Ludwig-Erhard-Initiativkreis Fürth hat am 25. November 2008 in einer sehr gut besuchten öffentlichen Veranstaltung das Thema „Droht eine neue Weltwirtschaftskrise?“ diskutiert.

Unter Leitung der Vorsitzenden, Evi Kurz, bewerteten Professor Dr. Klaus L. Wübbenhorst (Vorstandsvorsitzender der GfK AG Nürnberg und Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken), Professor Dr. Berthold U. Wigger ( Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Schwerpunkt Finanzwissenschaft /Universität Erlangen-Nürnberg) sowie der Bankier Wolfgang Graf zu Castell-Castell (Direktor, Fürstlich Castell`sche Bank, Nürnberg) die gegenwärtige Krise und die zu ihrer Bewältigung veranlassten Maßnahmen.

Ihre Urteile wurden durch Hinweise auf Ludwig Erhard und dessen Politik abgerundet, die neben der Vorsitzenden vor allem Erhards letzter wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dr. Horst Friedrich Wünsche, gab.

Mit dieser Diskussionsveranstaltung wurde deutlich, dass die laufenden Bemühungen um eine neue globale Finanzordnung dringlich und unverzichtbar wichtig sind. Es wurde aber auch klar, dass in ihnen, aber auch in den beschlossenen Rettungspaketen für die Finanzmärkte und den beabsichtigen konjunkturpolitischen Maßnahmen erhebliche Gefahren stecken.

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